Wie funktioniert ein Schnellkochtopf?

Wie funktioniert ein Schnellkochtopf?

Wie funktioniert ein Schnellkochtopf eigentlich? Warum wird das Essen damit schneller fertig und warum spart man dabei auch noch Energie? Dieser Beitrag soll etwas Licht ins Dunkel bringen und die Funktionsweise des Schnellkochtopfes des erklären.

Der Schnellkochtopf – viele Namen doch gleiches Prinzip

Es existieren viele, teils regionale, Bezeichnungen für den Schnellkochtopf. Unter anderem liest und hört man vom Dampfgartopf, Dampfdrucktopf oder einfach vom Drucktopf. Die Funktionsweise dieser Töpfe bleibt aber immer die gleiche: die Lebensmittel werden unter erhöhtem Druck und damit bei Temperaturen oberhalb des Siedepunktes von Wasser (100°C) gegart. Aufgrund der höheren Temperatur sinkt die Garzeit und die Speisen werden schneller fertig. So werden Energie und Zeit bei der Zubereitung gespart.

Die Funktionsweise des Schnellkochtopfes im Detail

Die Speisen kommen mit etwas Wasser in den Topf und dieser wird mit einem speziellen Deckel luft – und wasserdicht verschlossen. Wird jetzt der Schnellkochtopf mitsamt Inhalt auf der Herdplatte erwärmt, beginnt das Wasser zu verdampfen. Da der Wasserdampf nicht aus dem Topf entweichen kann, bildet sich ein erhöhter Druck im Inneren des Topfes aus. Durch den erhöhten Druck kann das Wasser jetzt nicht mehr so leicht verdampften und gasförmig werden. Der Druck hindert die Wassermoleküle sozusagen daran, die Flüssigkeit zu verlassen und in die Gasphase überzugehen. Daher steigt die Temperatur des Wassers im Schnellkochtopf über die normale Siedetemperatur von 100°C an.

Die Funktionsweise des Schnellkochtopfes - Wasserdampf und Moleküle

Im Inneren des Schnellkochtopfes: Der Druck hindert die Wassermoleküle daran, aus der flüssigen Phase auszutreten. Da von außen Energie zugeführt wird, steigt die Temperatur an.

„Wie funktioniert ein Schnellkochtopf“ erklärt – Die Physik im Schnellkochtopf

Der Zusammenhang zwischen Druck und Temperatur wird deutlich, wenn man sich die Dampfdruckkurve von Wasser anschaut. Sie beschreibt die druckabhängige Vergrößerung der Siedetemperatur von Wasser. Diese Erhöhung der Siedetemperatur macht man sich im Schnellkochtopf zu nutzen.  Bei Garstufe 1 wird bei einem Druck von ca. 1,4 bar eine Temperatur von 110°C erreicht. Bei der Garstufe 2 wird ein Überdruck von ungefähr 1,7 bar und eine Temperatur von ca. 115°C eingestellt. Das Wasser siedet dann erst bei ca. 115°C. Mithilfe eines Regelventils wird die entsprechende Temperatur eingeregelt.

die Funktionsweise des Schnellkochtopfes - Druck- und Temperaturverlauf

Zu sehen ist die Dampfdruckkurve von Wasser. Links von der Kurve liegt das Wasser flüssig vor. Rechts von der Kurve als Wasserdampf. Im Schnellkochtopf macht man sich die Temperaturerhöhung bei Druckanstieg zu nutzen.

Höhere Temperatur bedeutet kürzere Garzeit

Durch die höhere Temperatur werden die Lebensmittel schneller gar, denn die beim Kochen einsetzenden chemischen Reaktionen laufen bei höherer Temperatur viel schneller ab. Chemiker haben die Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel (RTG-Regel) aufgestellt um den Einfluss der Temperatur auf chemische Reaktionen zu beschreiben. Vereinfacht kann man sagen, dass bei einer Temperaturerhöhung von 10°C die Reaktionen 2-3 mal so schnell ablaufen. Die Garzeit verkürzt sich damit um etwa den Faktor 3.

Die Frage „Wie funktioniert ein Schnellkochtopf“ eigentlich lässt sich also durch den Anstieg der Siedetemperatur im Topf zu erklären. Daraus ergibt sich die Zeit und Energieersparnis durch den Einsatz eines Schnellkochtopfes.

3 Gedanken zu „Wie funktioniert ein Schnellkochtopf?

  1. martin

    … man sollte dazu schreiben, dass der Umgebungsluftdruck der „absolute Druck“ ist und nicht der „Überdruck“ oder Manometerdruck. Der Schnellkochtopf arbeitet also mit einem techn. Überdruck von 0,4 bar (110 °C) bzw mit 0,7 bar (115 °C). In der Schule hat man uns erzählt, dass die Erbsen, Bohnen der Bergsteiger beim Kochen nicht weich wurden, da da das Wasser bereits unterhalb der „normalen Siedetemperatur“ (100 °C/ Atmosphärendruck) siedet. Das Wasser „kocht“ nicht, es „siedet“. und „kochen“ kann nur der Koch selbst. Soviel zu den sprachlichen Nuancen, an denen es uns fehlt. Ansonsten ist die Wirkungsweise gut erklärt.

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    1. Ingrid Eisenbraun

      Seh ich das richtig, dass es dann den Bergsteigern völlig egal sein kann, wie gering der „Aussendruck“ ist, es kommt bei der Frage, ob etwas gar wird oder nicht nur auf den Innendruck und damit die Temperatur im Schnellkochtopf an?

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  2. Alex Finsterbusch

    Als leidenschaftlicher Hobbykoch bin ich immer auf der Suche nach Möglichkeiten, Zeit und Energie bei der Zubereitung meiner Speisen zu sparen. Daher war ich neugierig auf die Funktionsweise eines Schnellkochtopfs. Diese Töpfe, die auch unter verschiedenen Namen bekannt sind, wie Dampfgartopf oder Drucktopf, ermöglichen das Garen von Lebensmitteln unter erhöhtem Druck und bei höheren Temperaturen. Das Ergebnis: verkürzte Garzeiten und schnellere Mahlzeiten. Der Schnellkochtopf funktioniert, indem er durch den verschlossenen Deckel den Druck im Inneren des Topfes erhöht und somit das Wasser bei Temperaturen über dem normalen Siedepunkt von 100°C hält. Dadurch können die Speisen schneller garen und ich kann Zeit und Energie sparen.

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